Mitbürgern, Schülern und Geflüchteten unsere Geschichte näher zu
bringen, bedeutet sie mit unseren Werten in der Bundesrepublik Deutschland vertraut zu machen. Schließlich tragen unsere Werte zum friedlichen Zusammenleben unserer pluralistischen Zivilgesellschaft
bei. Das war nicht immer so. Es ist eine große Herausforderung und wichtige Aufgabe geflüchteten Neubürgern und Schulklassen, der nächsten Generation diesen Teil unserer deutschen Geschichte nahe zu
bringen. Mordkas Führungen sind zudem ein Beitrag zur Schärfung unseres Bewusstseins für Antisemitismus, Vorurteile und Diskriminierung innerhalb unserer gesellschaftlichen Mitte. Insbesondere
Flüchtlinge, die selbst vor Terror und Gewalt geflüchtet sind, können bei dieser Gelegenheit, weiter Empathie für das Schicksal der jüdischen Bevölkerung während der Nazizeit entwickeln und
empfinden. Seine Führungen erzählen u.a. über die Pogromnacht, Widerstand, Konzentrationslager und die „Endlösung“. Dabei erinnert er einfühlsam an die Opfer und würdigt sie. Den Teilnehmern der
Bildungsreise wird veranschaulicht, welches Leid entsteht, wenn wir Menschen ihre Menschenrechte und Menschenwürde absprechen. An der Bildungsreise kann jede/r teilnehmen.
Fotos © by D.Luksic, S.Albrecht & J.Leitenstorfer
An historischen Orten wird aus Lebensberichten von
Holocaust-Überlebenden zitiert und vorgetragen. Dabei wird auf historische Ereignisse wie den Hitlerputsch 1923, die Reichspogromnacht 1938 und Fragen eingegangen. Wie kommt es, dass die ersten Kapitel des Rassenwahns in Landsberg niedergeschrieben wurden? Wie konnte ein Manuskript zur theoretischen
Grundlage für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit werden. Zeilen, die die unsäglichen Verbrechen an der jüdischen Bevölkerung initiierten, schließlich in den 2.Weltkrieg mündeten. Der wiederum
symbolisch ausgerechnet hier in Landsberg am Lech, buchstäblich mit der Hinrichtung von 258 NS-Kriegsverbrechern endete. Wie wurden wir durch eine vorbildliche Erinnerungskultur unserer historischen
Verantwortung bewusst und warum ist diese das Rückgrat unserer Staatsräson? Die Reiseroute verläuft über den Landsberger Bahnhof zum KZ-Friedhof Utting, KZ-Friedhof Igling, KZ-Friedhof Hurlach zur
Gedenkstätte “Umschlagplatz” am Bahnhof Kaufering. Anschließend zur weltgrößten Ruhestätte für NS-Kriegsverbrecher (Spöttinger Friedhof) und neben dran die JVA Landsberg, dass ehemals das „Nationale
Heiligtum Die Hitlerzelle“ beherbergte und das als War Criminal Prison Nr.1 weltweit Beachtung fand. Schließlich geht es in die Saalburgstraße, in der nach der bedingungslosen Kapitulation, eines der
größten „Displaced Persons Camp“ im Nachkriegsdeutschland entstand. Mittlerweile finden Mordkas Bildungsreisen für Toleranz nicht nur in Landsberg am Lech statt, sondern auch in München und
Nürnberg.